Projekt »Ziegenkäsequalität«
Die Mehrheit der ökologischen Ziegenmilchbetriebe in Deutschland verarbeitet die Milch selbst in Hofkäsereien, dies mit dem Anspruch, eine authentische Käsequalität mit einem hohen Genusswert herzustellen.
Das ökonomische Potential der hofeigenen Milchverarbeitung ist nach den Auswertungen des KTBL (2021) für diese Betriebe größer als für jene, die Ziegenmilch an die sehr begrenzte Anzahl an Öko-Molkereien in Deutschland liefern. So kann die ökologisch-handwerkliche Ziegenmilchverarbeitung zur Existenzsicherung von überwiegend kleineren Betrieben und einer vielfältigen Landwirtschaft im ländlichen Raum beitragen.
Allerdings können Hofkäsereien das Potential der hofeigenen Verarbeitung nur ausschöpfen, wenn sie erfolgreich eine gleichmäßig hohe Käsequalität erzielen und damit die Verbraucherwartungen erfüllen. Erfahrungen aus der handwerklichen Käsereipraxis zeigen jedoch, dass plötzlich starke und manchmal unvorhersehbare Qualitätsschwankungen der Ziegenmilch selbst auf Betrieben mit langjährigen Erfahrungen auftreten, die zu Käsefehlern führen, d.h. zu unerwünschten sensorische Abweichungen vom Qualitätsstandard.
Diese hohen wirtschaftliche Verluste durch Qualitätsschwankungen bzw. Fehlproduktionen von 5 bis zu 30 % des Jahresumsatzes einer Käserei insbesondere bei Neueinsteigern gefährden die Existenz von Ziegenkäsereien erheblich.
Ziel des Projekts ist es, die Milchqualität, die Verkäsungseigenschaften von Öko-Ziegenmilch sowie die sensorische Qualität von Öko-Ziegenkäse zu erforschen und technologische Maßnahmen (Prozessparameter) zu entwickeln und zu erproben, mit denen sich die handwerkliche Käsetechnologie an Qualitätsschwankungen der Milch anpassen kann.
Der Verbundpartner VHM übernimmt in dem Vorhaben die Wissenstransfermaßnahmen mit dem Ziel, die Forschungsergebnisse zielgruppengerecht aufzubereiten und sie im deutschsprachigen Raum in vielfältiger Form bereitzustellen und zu verbreiten.
Hauptverantwortlich
Universität Kassel
Fachgebiet
Agrartechnik
Prof. Dr. O. Hensel
Dr. Edith Kalka
Verbundpartner
Max
Rubner-Institut
Dr. Stefan Nöbel
Heidrun Schwalowski
Verband für
handwerkliche
Milchverarbeitung e.V.
Marc Albrecht-Seidel
Luc Mertz, VHM-Berater
Weitere Informationen
- Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2025
- Förderkennzeichen: 2821OE031
Verband für handwerkliche Milchverarbeitung e.V.
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